Schokolade und Gesundheit
Zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde Schokolade in Apotheken als Stärkungsmittel verkauft. Es gibt keine Hinweise, dass Schokolade körperlich «abhängig» oder «süchtig» machen könnte. Auch Hinweise auf stimmungsfördernde Effekte verschiedener Inhaltsstoffe der Schokolade reichen nicht aus, um den Effekt zu beweisen, so dass auch psychische Ursachen eine Rolle spielen dürften. Siehe auch unter Wirkung von Schokolade.
Ernährungsphysiologie und positive Wirkungen
Ungesüsstes Kakaopulver enthält 1 bis 3 Prozent Theobromin, das chemisch dem Koffein ähnlich ist. Es wirkt auf den Organismus mild und dauerhaft anregend und leicht stimmungsaufhellend. Für Menschen ist dieser Anteil – im Gegensatz zu Hunden, Katzen und Pferden – ungefährlich. Weitere Inhaltsstoffe, die in Zusammenhang mit der stimmungsaufhellenden Wirkung von Schokolade gebracht werden, sind unter anderem das molekulare Grundskelett des Amphetamins Phenylethylamin, die Serotonin-Vorstufe Tryptophan, ein natürliches Antidepressivum, und das Cannabinoid Anandamid. Der stimmungsaufhellende Effekt von Schokolade ist durch die geringe Menge der Inhaltsstoffe alleine nicht schlüssig erklärbar, sondern schliesst auch psychische Einflüsse ein.
Schokolade, insbesondere Bitterschokolade mit hohem Kakaoanteil, kann den Spiegel an herzschützenden Antioxidantien im Blut für einige Stunden stark anheben. Allerdings wird dieser positive Effekt bei gleichzeitigem Genuss von Milch wieder neutralisiert.
Vorbeugung vor Falten und Magengeschwüren
Schokolade enthält über den Kakaoanteil auch N-Phenylpropenoyl-L-aminosäureamid, das sich wachstumsfördernd auf Hautzellen auswirkt und damit Wundheilung unterstützt, Hautschäden therapiert, Falten vorbeugt und das Risiko von Magengeschwüren verringert. Es gibt Hinweise, dass der in Schokolade enthaltene Kakao karieshemmende Wirkung hat, was vom Zucker hingegen wieder aufgehoben wird. Bei dem in (dunkler) Schokolade enthaltenen Theobromin handelt es sich möglicherweise um einen Wirkstoff zur Linderung von Hustenanfällen. Allerdings ist die Theobromin-Konzentration in Schokolade zu gering, als dass Schokolade als wirksames «Hustenmittel» in Betracht kommt.
Blutdrucksenkende Wirkung
Für Kakao wurde eine blutdrucksenkende Wirkung nachgewiesen. Kakaohaltige Schokolade kann in geringem Masse zur Blutdrucksenkung beitragen. Regelmässiger Verzehr von Schokolade kann auch den Blutdruck und das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall verringern.
Nach einer amerikanischen Studie, die von 1996 bis 2000 an 2291 Schwangeren durchgeführt wurde, kann der Genuss von Bitterschokolade das Risiko von Präeklampsie bei Schwangeren senken. Die Anzahl der Frauen mit entsprechenden Symptomen war dabei direkt negativ abhängig vom Spiegel des in der Schokolade enthaltenen Theobromin im Serum.
Negative Auswirkungen
Schokolade besteht zu beträchtlichen Teilen aus Fett und Zucker. Schokolade lässt den Blutzuckerspiegel stetiger und langsamer an- und absteigen, als es bei schnell verdaulichen stärke- oder zuckerhaltigen Lebensmitteln, wie Traubenzucker der Fall ist.
Dunkle Schokolade enthält:
Nährstoff | pro 100 g | |
Kohlenhydrate (Zucker) | 54 g | |
Fette | 27 g | |
Ballaststoffe | 9 g | |
Protein (Eiweiss) | 6 g | |
Wasser | 1 g | |
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Mineralstoffe | pro 100 g | Tagesbedarf |
Kalium | 400 mg | 2-3 g |
Phosphor | 280 mg | 1 g |
Calcium | 100 mg | 1 g |
Eisen | 3 mg | 15 mg |
Nickel | 0,26 mg | 0,2-0,5 mg |
Fluor | 0,05 mg | 1 mg |
Magnesium | 300 mg | 300-400 mg |
Chlor | 100 mg | 3-5 g |
Natrium | 12 mg | 2-3 g |
Kupfer | 1 mg | 1,5 mg |
Zink | 0,2 mg | 15 mg |
Iod | 0,005 mg | 0,2 mg |
Quelle: Wikipedia, August 2014 |